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P4Life: Intro

Übersicht Erblichkeit und körperliche Vielfalt

Die Darstellung links oben basiert auf einer umfassenden Meta-Analyse von Polderman et al. (2015) mit über 14 Millionen Zwillingen. Dabei zeigte sich: Selbst "genetisch identische", eineiige Zwillinge stimmen in vielen Merkmalen nur zu rund 50 % überein.

Diese Erkenntnis unterstreicht ein zentrales Prinzip: Individuelle Unterschiede sind zwar bis zu einem gewissen Grad biologisch tief verankert – aber auch und zugleich in erheblichen Maß formbar. Umwelt, Lebensstil und Training tragen wesentlich zur Entwicklung geistiger, körperlicher und sozialer Merkmale bei.

Die genetische Basis stellt somit keinen festen Fahrplan dar, sondern ein Ausgangspotenzial, das durch gezielte Förderung entfaltet und verändert werden kann. Das lässt sich allgemein in die Forschungsrichtungen "Genom, Epigenom und Exposom" einordnen. Die Bilder oben rechts zeigen Beispiele für vielfältige Ausprägungen, bei deren Entstehen die Summe der genannten Faktoren eine Rolle gespielt haben dürfte.

Ausgewählte Literatur

  • Gallagher, C. S.; Ginsburg, G. S.; Musick, A. (2025): Biobanking with genetics shapes precision medicine and global health. Nature Reviews Genetics, 26(3), 191–202.
  • Hopper, J. L. (2017): Genetics for population and public health. International Journal of Epidemiology, 46(1), 8–11.
  • Polderman, T.J.C. et al. (2015). Meta-analysis of the heritability of human traits based on fifty years of twin studies. Nature Genetics, 47(7), 702–709.
  • Roberts, M. C. et al. (2024): Precision public health in the era of genomics and big data. Nature Medicine, 30(7), 1865–1873.
  • Zhang, L.; Lu, Q.; Chang, C. (2020): Epigenetics in Health and Disease. Advances in Experimental Medicine and Biology, 1253, 3–55.